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fsieber89

Cunewalder Drama gegen Berlin - Historische Chance verpasst!

HV Oberlausitz Cunewalde 25:26 SG OSF Berlin (13:13)


Am Ende waren die Cunewalder am Boden - nach 60 Minuten Kampf, Leidenschaft, Zusammenhalt und einem couragierten Spiel. "Aktuell spürt man nur Leere und Enttäuschung. Wir haben ein bockstarkes Spiel gegen die höherklassigen Berliner gezeigt und uns in den letzten 10 Minuten u.a. mit drei vergebenen Strafwürfen, um den Lohn gebracht." Dabei sah es lange Zeit nach der Sensation aus und die Mannschaft aus Cunewalde schien mit Volldampf Richtung Hamburg zu steuern. Die Oberlausitzer wirkte von Beginn an hellwach und ließen den Klassenunterschied vollkommen vergessen und drückten dem Spiel den Stempel auf. Man wirkte bestens vorbereitet, was Trainer John im Nachgang bestätigte. "Wir hatten über Steve Marschall jedes Saisonspiel der Berliner erhalten. Mein Co-Trainer Florian Sieber und ich schauten uns knapp 10 Spiele der Westberliner an. Die Mannschaft hat alles perfekt umgesetzt, was wir uns vornehmen. Wir führen 59 Minuten in der Begegnung und scheitern an unseren Nerven - das schmerzt ungemein." Auch Gäste-Spielmacher und Aktivposten Marius Wessel lobte die Cunewalder Vorbereitung. "Es ging mir auf die Nerven wie unser Angriff kalt gestellt wurde. Die Hausherren waren wirklich sehr gut vorbereitet und wussten jede unserer Angriffszüge im vorraus. Es war ein hartes Stück Arbeit und ein sehr glücklicher Ausgang für uns." Nach der schwungvollen Anfangsphase (4:1;5:2), wo die Berliner merklich überrascht wirkten, wurde es in Folge ausgeglichener. Cunewalde legte dennoch stets vor und gab die Führung im ersten Abschnitt nie aus der Hand. Vor allem die Rückraumspieler Kaiser und Israel zeigten dabei ein starkes Spiel und ließen die knapp 300 Zuschauer von der Sensation träumen. Letztlich ging es mit einem 13:13 in die Kabinen, ohne dass die Hauptstädter einmal in Führung waren. Dieses Bild sollte sich zunächst auch im zweiten Abschnitt zeigen. Die Hausherren nahmen ihr Herz in die Hand und steigerten sich sogar. Zwischen der 30. und 50.Minuten spielte man sich in einen Rausch. Mit ständig wechselnden Deckungssystem brachte man die Gäste zur Verzweifelung, wobei Stefan Hühn mit seinem offensiven Part sehr effektiv agierte und den Rythmus immer wieder brechen konnte. Als Christian Israel in der 50.Minuten auf 24:19 stellte, stand die Halle Kopf. "Was danach passierte ist immer noch nicht richtig realisierbar." Die Cunewalder Motor kam sprichwörtlich kurz vor Hamburg ins Stottern. Die Gäste wirkten eigentlich schon demoralisiert, ehe sich die Hausherren selber schlugen. "Es ist wirklich hart für uns zu sehen, dass wir es in der Hand hatten und plötzlich Angst vor unserer eigenen Courage hatten. In solchen Phasen zeigt sich die Cleverness der Gäste." 3 vergebene Siebenmeter - der letzte nach Kopftreffer sogar in Verbindung mit einer Roten Karte gegen Naimann - waren einfach zu viel. Da nutzte auch das zwischenzeitliche 25:21 durch Israel nichts. Beim 25:23 verwarf zunächst Aßmann - inklusive nachfolgenden Abpraller - und verpasste die Vorentscheidung in der 57 Minute. Im nächsten Angriff beim 25:24 war es dann Naimann, welcher mit Gesichtstreffer vergab und obendrein noch die Rote Karte kassierte. "Ich mache niemanden den Vorwurf. So etwas passiert auch den Profis". Am Ende war es ein weiterer Ballverlust in der Schlussminute, welche die ERSTE und EINZIGE Führung der Gäste bedeutete. In den letzten verbleibenden 35 Sekunden vergab man den letzten Wurf, um wenigstens noch die Verlängerung zu sichern und das HVO-Drama war perfekt. Minutenlange Ovationen für die Mannschaft waren Balsam für die Seele und Anerkennung für die tolle Leistung. Co-Trainer Sieber: "Danke an alle Zuschauer - auch aus den umliegenden Vereinen für das mitfiebern. Von Eibau-Zittau, über den ESV Dresden, Görlitz bis hin nach Heidenau. Es war Werbung für den Handballsport in unserer Region. Ich denke wir haben Sachsen würdig vertreten. Dennoch schmerzt es uns, da wir so nah dran waren. Wir werden wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit haben, um nach Hamburg zu kommen." Nun geht es im Liga-Alltag für die Cunewalder in Zwickau weiter.


Es spielten:

Bergner, Anys; Mende(3), Schädlich, Kaiser(4), Naimann(5), Israel(7), Setzer, Rendke, Mühlan, Baase, Aßmann(2), Marschall(1), Welz, Hühn, Richter



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